Ein kurzer Abriss über Theresienstadt

Der österreichische Kaiser Josef II. ließ Theresienstadt/Terezín im Jahre 1780 gegen eventuelle Angriffe der Preußen auf die österreichische Monarchie errichten. Die Anlage besteht aus zwei Teilen: der Kleinen Festung und der Hauptfestung. Diese Festung hatte immer den Rang einer Garnisonsstadt.

Schon 1940 wurde in der Kleinen Festung eine Außenstelle des Prager Gestapogefängnisses untergebracht, die schnell den Charakter eines Konzentrationslagers annahm. Traurige Berühmtheit erlangte Theresienstadt aber vor allem durch die Nutzung der Hauptfestung als jüdisches Ghetto in den Jahren 1941-1945.

Ursprünglich war es als Durchgangslager für böhmische und mährische Juden und Jüdinnen als Vorstufe zu den Vernichtungsstätten im Osten geplant.

Am 20. Januar 1942 bei der Wannseekonferenz in Berlin wurde neben der “Endlösung der Judenfrage” auch die Zukunft des Theresienstädter Durchgangslagers besprochen. Es wurde beschlossen, Theresienstadt als Ghetto für “verdiente” deutsche Juden und Jüdinnen und als “Altersghetto” zu nutzen. Aus diesem Grund wurde Theresienstadt auch zu Propagandazwecken verwendet. Man gestattete dem IRK (Internationales Rotes Kreuz) einen Besuch. Mit großem Aufwand gelang es den Nazis, dieses zu täuschen.

Die gesamte Stadt ist erhalten geblieben und wurde nach dem Krieg wieder von der Zivilbevölkerung bezogen. Heute leben in Theresienstadt ca. 1800 Einwohner.

Insofern unterscheidet sich Theresienstadt in vielerlei Hinsicht von bekannten KZ-Gedenkstätten wie z.B. Auschwitz, Buchenwald oder Dachau.