Ahoj ihr Lieben,
ich wünsche Euch allen ein frohes neues Jahr! Oder auf Tschechisch: Šťastný nový rok!
Mein Urlaub in Israel fing sehr harmlos an. Die Züge kamen pünktlich, der Rucksack war nicht zu schwer, der Sicherheitsbeamte sehr freundlich. Er lies meinen Rucksack, der eigentlich als Handgepäck gedacht war, sogar umsonst aufgeben. Doch keine Stunde später erfuhr ich auch warum: Für uns war eine Extrakontrolle angedacht. Und so kam es, dass wir zusammen mit einer palästinensischen Familie extra gut unter die Lupe genommen wurden. Natürlich mit Sprengstoff und Drogenüberprüfung. Und mit Durchsuchung des gesamten Handgepäcks. Sogar meine Brille wurde abgetastet und auf Sprengstoff untersucht.
Auch mein vier Jahre altes Passbild und die neuerdings kurzen Haare halfen mir nicht unbedingt dabei, schneller voranzukommen.
Doch dann waren wir endlich in Israel, durch die Kontrollen hindurch und draußen in der Wärme. Es ist zwar Winter in Israel, aber die 18 Grad waren für mich wie ein verfrühter Sommereinbruch im Dezember.
Die nächste Woche bestand für mich darin, auf verschiedenen Sofas in verschiedenen Freiwilligen-WGs zu schlafen und israelische Städte zu erkunden. Ausgerüstet mit Reiseführern, Tipps von Freunden und Begleitung der ortskundigen Freiwilligen lernte ich eine Menge schöne Orte in Israel kennen.

Ein Blick über die Dächer von Jerusalem. Dieser Ort ist wunderbar, wenn man den vielen Touristenmassen in der Altstadt entkommen will. Hier oben, auf den Dächern, haben die Anwohner sich kleine Terassen, Spielplätze und Schuppen gebaut. Sie grillen, gehen spazieren und schaffen es so, den Menschen unter ihnen aus dem Weg zu gehen.
Besondern in Tel Aviv machten wir zu Fuß Kilometer um Kilometer und brachten so tatsächlich mehr als 30 Kilometer am Tag zustande. Eine Gute Vorarbeit für meine zukünftigen Wandertouren in Tschechien.

Ein kleines Freiwilligenbild am Strand in TelAviv

Danke an Antonia für dieses wunderbare Bild! Es entstand nach einem besonders langen Tag in TelAviv, als wir alle erschöpft im versunkenen Garten saßen und uns ausruhten

Eines der wenigen Dinge in Israel, die günstig sind: Obst und Gemüse. Zusätzlich sind die Märkte einfach wunderbare Orte.
Vor allem bei den vielen Wanderungen durch die Städte gab es Unmengen an Beiträge der israelischen oder internationalen Künstler-Szene zu sehen. Israel wimmelt von Graffiti, Künstlermärkten, Musikern und Straßenkunst.
Skurrile Erfahrungen macht man in Israel überall. Vor allem wenn man einen Regeneinbruch live miterlebt, muss man sich schon malchmal das Lachen verkneifen. In Haifa regnete es im neuen Busbahnhof so stark durch das Dach, dass ein ganzer Verkaufsstand geräumt und mit Eimern bestückt wurde. Das Wasser von Oben wurde mit einem großen Stück Pappe weggeleitet. In Jerusalem dagegen liefen alle Ultraorthodoxen mit Einkaufstüten auf dem Kopf durch die Gegend, um ihre Hüte zu schützen.
Das mit Abstand seltsamste Erlebnis hatte ich allerdings bei den Busfahrten in Haifa. Bremsen wird dort vollkommen überbewertet, auch wenn der Bus sich auf einer engen Serpentinenstraße mitten in der Stadt befindet. In diesem Moment war ich wirklich froh, dass ich vorher nichts gegessen hatte.